EM-Bericht
Bericht zur Europameisterschaft 2014
Am 27. Februar begann mit der Fahrt nach Wiesbaden die heiße Phase der EM. Nach einer Übernachtung startete der Lufthansa Flug um 10 Uhr Richtung Moskau. Dieser dauerte 3,5 Stunden. Leider hatten wir bei der Einreise einen mehrstündigen Aufenthalt beim Zoll und kamen, bedingt durch die Zeitumstellung, erst kurz vor Mitternacht im Hotel im Zentrum von Moskau an.
Nach einer relativ kurzen Nacht fuhr das ganze Team zu den Wettkampfstätten. Die Bekleidungskontrolle ging zügig, so dass das angesetzte Training planmäßig abgehalten werden konnte. Nachdem die ersten Schüsse nicht überragend gelangen kam zum Ende des Trainings die gewohnte Sicherheit zurück und die Spannung löste sich ein wenig.
Am Sonntag war dann mein Wettbewerb:
10m AIR RIFLE MEN JUNIOR.
In der riesigen Halle begann der Kampf in der Qualifikation um ein gutes Ergebnis. Meine ersten 2 Serien waren mit 104.0 und 104,7 sehr gut und ich lag damit zwischenzeitlich auf Rang 2. 102,7 und eine Topserie von 105,5 ließen die Hoffnung auf eine gute Platzierung steigen. Leider fielen in der 5. Serie 4 Neuner und auch nur mittlere Zehner, so dass das Ergebnis mit 100,5 nicht zur Beruhigung beitrugen. Die letzte Serie begann gut, bis im 57. Schuss eine 9,4 (schlechtester Schuss der Quali) meine Hoffnung auf das Erreichen des Finales auf ein Minimum sinken lies. Ich machte eine kleine Pause, konzentrierte mich nochmals auf die Abläufe und beendete mit 10,7/10,3 und 10,7 die Qualifikation. Mit bangen Blicken sah ich zur Anzeigetafel und sah mich auf dem 7.Platz. Damit war ich im Finale der besten 8 Junioren.
Mit Beendigung des Vorkampfes stand auch bereits fest, dass wir mit der Mannschaft (Andre Link und Johannes Früh) den 3.Platz erreicht hatten und somit eine EM-Medaille sicher hatten.
Für mich begann dann der spannendste Teil des Wettkampfes. Ich nutzte die 45-minutige Pause für ein kurzes Gespräch mit der Bundestrainerin Claudia Kulla. Sie gab mir Tipps, die mir im Finale noch sehr helfen sollten. (Betriebsgeheimnis) Ansonsten versuchte ich mich ein wenig zu entspannen. Ab dem Einmarsch war ich voll bei der Sache und nahm mir vor, nur Zehner zu schießen. Die Probeschüsse waren sehr gut und es kam das Kommando zur ersten Dreierserie. Die ersten zwei Schüsse passten. Beim dritten Schuss hatte ich ein starkes Zittern in der Abzugshand und nahm daraufhin den Griff fester, nachdem ich meine Hand ausgeschüttelt hatte. Es fiel eine 10,3 und ab da lief es super. Mit Ende der nächsten Dreierserie übernahm ich die Führung. Alle Favoriten hatten bereits mindestens einen schlechten Schuss abgegeben. Der Franzose Buffard schoss sehr konstant und übernahm mit 0,1 Ringen Vorsprung nach dem 14. Schuss die Führung. Mit dem Russen Maslennikov kam ein weiterer Schütze stark auf. Nach 16 Schüssen fiel der Kroate aus dem Finale und wir standen auf einmal nur noch zu dritt vorne. Buffard leistete sich eine 9,4 und musste die Segel streichen. Ich hatte vor den beiden letzten Schüssen 0,4 Ringe Vorsprung auf Maslennikov. Eine schnell geschossene 10,7 setzte ihn nochmals unter Druck. Seine 10,5 bedeuteten 0,6 Ringe Vorsprung vor dem letzten Schuss. Ich schoss wieder als erster....10.2 und dachte nur keine 10,8 beim Russen. Sein letzter Schuss bricht... 10,2 an der Anzeigentafel...........
und ich bin
EUROPAMEISTER !!!